Vernetzte Zusammenarbeit der Institutionen, die sich mit der Verkehrssicherheit und Mobilität für Kinder beschäftigen.
Seit 1997 besteht in Brühl eine vernetzte Zusammenarbeit der Institutionen, die sich mit der Verkehrssicherheit und Mobilität für Kinder beschäftigen. 1998 wurde die Brühler Kinderunfallkommission gegründet.
Sie setzt sich zusammen aus
- Vertretern der Kreispolizeibehörde,
- der örtlichen Polizei,
- verschiedenen Abteilungen der Stadt Brühl,
- dem Kinderschutzbund Ortsverband Brühl und
- dem ADFC.
In der Regel werden alle Unfallorte von Kinderunfällen in der Stadt Brühl von den Mitgliedern bereist.
Die Leitung der Kommission hat Michael Schulz, Leiter Tiefbau- und Infrastruktur bei der Stadt Brühl.
Neuer Hauptansprechpartner für uns bei der Stadt:
Henning Korte, Abteilungsleiter ÖPNV, Mobilität und Verkehr Stadt Brühl, Tel.: +49 (0)2232 / 79-5300, E-Mail: hkorte@bruehl.de
Weitergehende Informationen zur Brühler Kinderunfallkommission
Die Unfallanalysen zeigen, dass bei fast 75% der Unfälle Erwachsene die Unfälle verursachen.
- Verkehrsraumgestaltung,
- kindliches Verhalten,
- Verhalten der erwachsenen Verkehrsteilnehmenden,
- Wohnumfeldgestaltung,
- Verkehrsmittelwahl und
- soziographische Daten
beeinflussen das Unfallgeschehen.
Die Bereiche
- Verkehrsplanung,
- Verkehrsüberwachung,
- Verkehrsaufklärung und
- Mobilitätserziehung
sind die Handlungsfelder zur Reduktion von Unfällen.
Arbeitsweise der Brühler Kinderunfallkommission
Im Mittelpunkt steht die Vernetzung und Kooperation der verschiedenen Aktivitäten und Akteure auf kommunaler Ebene zur Schaffung eines kinderfreundlichen und unfallfreien Klimas in Brühl. Dabei müssen Kinderunfälle reduziert werden, ohne den Freiraum für Kinder im Straßenraum einzuschränken.
Die Analyse jedes einzelnen Kinderunfalls „vor Ort“ und das Erarbeiten gemeinsamer Maßnahmen mit dem Ziel, die Zahl der Kinderunfälle zu reduzieren, sind die zentralen Aufgaben der Kommission.
Oftmals lassen sich recht schnell unfallbegünstigende Faktoren feststellen:
- zugeparkte Gehwege,
- zu hohe und zu dichte Bepflanzung,
- Plakatständer u.ä.
behindern oftmals die Sichtbeziehung zwischen Autofahrenden und Zufußgehenden.
Dazu kommt dann häufig eine zu hohe Geschwindigkeit, die der Straßen- und Verkehrssituation nicht angemessen ist. Problematisch ist seit Jahren die Zunahme der Verkehrsunfälle von 10-14-jährigen radfahrenden Kindern.
Maßnahmen zur Unfallverhütung werden von den Kommissionsmitgliedern vor Ort diskutiert und an die entscheidenden Stellen weitergegeben.
Rückblick auf das 11. bundesweites Treffen der Kinderunfallkommissionen im Brühler Rathaus
Die sichere Mobilität von Kindern ist Chefsache!
Die sichere und eigenständige Mobilität von Kindern zu ermöglichen, ist für jede Kommune ein Ziel, das die Lebensqualität erhöht und dadurch auch Standortvorteile schafft. Erreicht werden kann diese allerdings nur, wenn sie in den Städten und Gemeinden zur „Chefsache“ erklärt wird und dadurch das notwendige Gewicht erhält. Unter dem Motto „Chefsache: Kinder sicher unterwegs“ fand Ende November 2015 das 11. bundesweite Treffen der Kinderunfallkommissionen im Brühler Rathaus statt.
Das Treffen wird seit 2005 vom VRS, Zukunftsnetz Mobilität NRW, MBWSV, DVR und der Unfallkasse NRW organisiert und finanziert. In diesem Jahr waren als Unterstützer vor Ort die Stadt Brühl, die Brühler Kinderunfallkommission und der Brühler Kinderschutzbund aktiv.
Das Treffen diente dem Erfahrungsaustausch, der Qualifizierung der Beteiligten und der Information interessierter Kommunen. In Brühl nutzten rund 60 Akteure die Begegnung mit Fachleuten aus Wissenschaft, überregionalen Verbänden und Institutionen. Workshops boten zusätzliches know how: etwa zur internen Kommunikation oder zur Erlebniswelt von Kindern.
Welche Elemente wirken als "Motivationspunkte", durch die Kinderwege von Kommunen auch gezielt gelenkt werden können, war eine der Fragen, die behandelt wurden. Hierzu leisteten die Schüler und Schülerinnen der Klasse 4b der Martin-Luther-Schule mit ihrer Klassenlehrerin Frau Benthues schon im Vorfeld einen wichtigen Beitrag: sie untersuchten mit Begleitung und technischer Unterstützung des Brühler Kinderschutzbundes nach für sie interessanten Punkten in der Schloßstraße. Jeder Punkt wurde von den Schülern und Schülerinnen im Foto festgehalten.
Die Fotos wurden anschließend Prof. Meyer für die Durchführung seines Workshops zur Verfügung gestellt. Er stellte den Teilnehmenden im Rahmen des Workshops „Straße aus Sicht der Kinder“ die Aufgabe, in der Schloßstraße die Orte zu fotografieren, von denen sie denken, dass sie für die Kinder interessant sind. Es stellte sich heraus, dass Kinder ganz andere Orte interessant und wichtig finden, als die Erwachsenen vermuteten.
Kinder nehmen den Straßen- und Verkehrsraum anders wahr als Erwachsene dies tun, denn ihr Blick wird anders gelenkt, die Aufmerksamkeit durch andere Dinge gefesselt.
Ein weiterer Workshop stellte das Radfahrtraining als Mittel einer aktiven Unfallprävention vor, bei dem Motorik und Gleichgewichtssinn geschult werden. Wer am Workshop Teilnahm, konnten die eigenen motorischen und koordinativen Fähigkeiten im Rahmen eines mit einfachen Mitteln aufgebauten, aber abwechslungsreichen und anspruchsvollen Parcours erproben.
Auf dem Franziskanerhof kamen die Materialien aus dem Brühler Radmobil zum Einsatz. Unter Leitung von Dr. Achim Schmidt von der Sporthochschule Köln wurde an beiden Tagen das neu erworbene Wissen aktiv umgesetzt.
Ziel war es
- die neuen Erkenntnisse in die eigene Radfahrausbildung mit Kindern zu integrieren,
- mit neuen Übungen die Trainingseinheiten an den Schulen zu beleben und
- die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Radfahrausbildung zu nutzen.